Reisen mit Hund in Europa
Vorbereitung, Herausforderungen und Organisation
Das Reisen mit Hund in Europa bietet viele wunderbare Erlebnisse, bringt jedoch auch einige Herausforderungen mit sich. Eine gute Vorbereitung ist essenziell, um sowohl für den Hund als auch für die Reisenden eine angenehme und möglichst stressfreie Zeit zu gewährleisten.
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Vorbereitungen: Impfungen und Unterlagen
Vor der Abreise ist es wichtig, sich über die Einreisebestimmungen des jeweiligen Landes zu informieren. In den meisten europäischen Ländern ist ein EU-Heimtierausweis mit gültiger Tollwutimpfung Pflicht. Einige Länder fordern zudem eine Behandlung gegen Bandwürmer, die vom Tierarzt dokumentiert werden muss. Schweden war bei uns z.B. ein Land, das spezielle Anforderungen hatte und die "Wiedereinreise" von einem nicht EU-Land zurück in die EU ist ebenfalls nicht ohne (bei uns Türkei - Bulgarien).
Neben den Impfungen und Entwurmungen sollten auch eine gut gefüllte Reiseapotheke, ein Erste-Hilfe-Set für den Hund sowie eventuelle Medikamente nicht fehlen. Ein GPS-Tracker am Halsband kann hilfreich sein, falls sich das Tier in unbekannter Umgebung verläuft. Wir hatten zwar kein GPS-Tracker, aber eine Plakette am Halsband und Geschirr mit Telefonnummer und Email (falls das Telefonieren aus einem Grund nicht klappen sollte).
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Unterwegs immer neue Orte – eine Umgewöhnung für den Hund
Hunde sind, wie wir Menschen, Gewohnheitstiere, weshalb häufig wechselnde Umgebungen stressig sein können. Eine vertraute Decke, das Lieblingsspielzeug oder die gewohnte Futtermarke (hier auf Vorrat mitnehmen, da die gewohnte Marke im Ausland evtl. nicht erhältlich ist) können helfen, dem Vierbeiner ein gewisses Mass an Sicherheit zu geben. Regelmässige Pausen und eine feste Routine für Spaziergänge und Mahlzeiten sorgen für Stabilität.
Es empfiehlt sich, ruhige Campingplätze oder Stellplätze mit ausreichend Auslaufmöglichkeiten zu wählen. Apps und Online-Karten helfen dabei, hundefreundliche Unterkünfte und Restaurants zu finden.
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Platz im Camper – Komfort für Hund und Mensch
Beim Reisen im Camper ist die richtige Platzgestaltung entscheidend. Ein sicherer Rückzugsort für den Hund sorgt für mehr Entspannung während der Fahrt und auf Stellplätzen. Das haben wir zum Beispiel ziemlich unterschätzt und ein paar Mal vermisst. Je nach Grösse des Fahrzeugs kann beispielsweise eine feste Hundebox oder eine gepolsterte Liegefläche eingerichtet werden.
Während der Fahrt muss der Hund gesichert sein – entweder mit einem speziellen Sicherheitsgurt oder in einer Transportbox. Bei hohen Temperaturen sollte darauf geachtet werden, dass ausreichend Schatten und frische Luft vorhanden sind. Eine reflektierende Sonnenschutzfolie an den Fenstern kann die Hitze im Camper reduzieren.
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Organisation unterwegs: Einkaufen, Verbote und so weiter
Besonders im Sommer stellt die Hitze eine Herausforderung dar. Bei hohen Temperaturen sollte der Hund niemals unbeaufsichtigt im Fahrzeug bleiben, da sich der Innenraum innerhalb weniger Minuten stark aufheizen kann. Falls ein Einkauf unumgänglich ist, bieten einige Supermärkte Hundeboxen mit Schattenplätzen an. Alternativ kann eine zweite Person beim Hund bleiben oder der Einkauf auf kühlere Tageszeiten verlegt werden.
Ein weiterer Punkt ist die Zugänglichkeit von Nationalparks. Viele Parks erlauben keine Hunde, um die heimische Tierwelt zu schützen. Vorab sollte geprüft werden, ob es Alternativrouten oder hundefreundliche Naturgebiete in der Umgebung gibt. In einigen Ländern gibt es zudem spezielle Hundestrände, an denen der Vierbeiner frei laufen und baden darf. Beim Freilauf gilt immer: zuerst abklären, ob in der Gegend Giftköder verteilt werden, ob es Schlangen, etc. hat.
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Ein paar Beispiele von uns:
Wir haben unserem Hund mit der Reise extrem viel zugemutet. Sie hatte beispielsweise nicht genug Möglichkeit sich zurückzuziehen und war häufig gestresst und unruhig. Zudem haben wir ebenfalls unterschätzt, dass es beispielsweise in Georgien nicht einfach ist überhaupt an Hundefutter zu kommen. Sprich, dass Futter das du bekommst, musst du wohl oder übel einfach nehmen. Bei uns war das relativ problematisch, das unsere Hündin eine Weizenunverträglichkeit hat. Auch lange Fahrten auf der Fähre sind für Hunde nicht cool. Es gibt zwar meist eine Hundeecke, aber die ist häufig so eklig, dass der Hund sicher nicht dort sein Geschäft verrichten möchte. Unser Tipp hier: Saugfähige Pads mitnehmen und im Vorfeld den Hund daran gewöhnen.
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